Auf welchem Bein? Tja, eine Frage, welche nicht leicht zu beantworten ist. Es ist immer wieder ein Problem, gerade bei leichten Lahmheiten, das entsprechende Bein zu analysieren (wenn der Auslöser denn ein Bein ist). Zur ersten Diagnose gibt es aber ein probates Mittel. Beobachte den Kopf des Pferdes!
Vorab: Natürlich soll man lahmende Pferde in keinem Fall über Gebühr durch unzählige Vorführungen strapazieren! Wenn das Pferd sehr stark lahmt und oder gar nicht mehr gehen will, sollte man keine Zeit damit verlieren, eigene Analysen zu tätigen. Dann muss sofort der Tierarzt her!
Für so eine Sichtung ist es hilfreich wenn
Lahmende Pferde bewegen ihren Kopf – verglichen mit der normalen Bewegung - relativ auffällig auf und ab. Diese Bewegung des Pferdes entsteht, wenn es bei jedem Schritt Kopf und Hals verwendet um Gewicht weg von dem schmerzenden Bein zu verlagern. Bei leichter Lahmheit ist von dieser Bewegung im Schritt kaum etwas zu sehen. Meist zeigt sich im Trab das Bewegungsmuster deutlicher.
Generell wird der Pferdekopf mehr nach oben als nach unten gehen, wenn die Lahmheit eher an der Vorhand zu suchen ist. Der Kopf steigt hoch, wenn das betroffene Bein Gewicht trägt und sinkt, wenn das gesunde Bein auf dem Boden ist.
Wenn der Kopf des Pferdes dramatisch mit jedem Schritt absinkt, ist die Lahmheit eher an der Hinterhand zu suchen (die Gewichtsverlagerung von Kopf und Hals kann hier für das Pferd nur erfolgreich sein, wenn sie heftig stattfindet). Hier gilt dann: Der Kopf senkt sich, wenn das Vorderbein den Boden berührt welches diagonal zum schmerzenden Hinterbein den Boden berührt.
Je heftiger die Auf- und Abbewegung des Kopfs ist, umso heftiger kann man den Schmerz vermuten.
Leichte Lahmheiten und an welchem Bein kann man manchmal gerade bei engen Wendungen entdecken. Das Bein wird vom Pferd im Wendeprozess geschont und etwas unnatürlich gehoben und/oder gesetzt.
Wenn wir den schmerzenden Fuß eruiert haben, beginnen wir mit der Suche nach der Ursache der Lahmheit:
Bringen diese Untersuchungen kein Ergebnis
Ob man nun abwartet und das Pferd genau beobachtet (was bei leichter Lahmheit durchaus probat ist), den Tierarzt ruft oder jemand anderen zu Rate zieht (manchmal zum „Raten“ holt) ist der Situation überlassen. Oft habe ich mir in solchen Situationen schon gedacht: „Wenn sie nur sprechen könnten!“