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Die Nonius Pferde Ungarns haben ihren Ursprung im ungarischen Staatsgestüt Mezöhegyes.

Seit dem 19. Jahrhundert werden sie gezüchtet. Zumeist sind es Braune oder Rappen mit wenig Abzeichen. Das Einsatzgebiet dieser Pferde war ursprünglich das Fahren, das Reiten und die Arbeit. Die Pferde haben ein Stockmaß von ursprünglich 145 bis 165 cm, heute als Sportpferdetyp manchmal bis 175 cm und die relativ kleine Population ist hauptsächlich in Ungarn, Rumänien, und Serbien-Montenegro zu finden. Im optimalsten Falle weist der Nonius einen wohlgeformten Kopf mit einem geraden, manchmal leicht konvexen Profil (Ramskopf) auf. Er hat einen hoch angesetzten Hals, einen ausgeprägten Widerrist sowie eine lange, schräge Schulter mit breiter Brust. Der gerade Rücken mündet in die schräge Kruppe mit hoch angesetztem Schweif. Die Beine sind trocken mit großen Gelenken und harten Hufen. Der Nonius gilt als zuverlässiges arbeitswilliges Pferd, welches ausgeglichen und ruhig seine Arbeit erledigt. Diese Rasse gehört zu den sogenannten Spätentwicklern und reift sehr lange. Der Nonius gilt als fruchtbar und langlebig. Viele dieser Merkmale deuten noch auf die ursprünglichen Zuchtziele hin: Fahren und Reiten. Da Noniuspferde aber auch passable Springer sind und über raumgreifende Gänge verfügen, finden sie auch im Sport ihre Liebhaber.


Zur Geschichte der Zucht konnte ich folgendes finden: In den wirren Zeiten der napolionischen Kriege fand ein junger Hengst aus dem französischen Hengstdepot Bec Hellouin - ein anglo-normannisches Pferd namens „Nonius“ - 1815 seinen Weg ins ungarische Mezőhegyes. „Nonius“ wurde von den Österreichern im französischen Gestüt Rosières-aux-Salines erbeutet. Der hengst - mit viel englischem Vollblutanteil 1810 geboren - wurde dann ab 1816 zur Zucht benutzt. 1832 starb Nonius in Mezőhegyes. Den Nachkommen gab man den Namen des Stammvaters als Rassebezeichnung und so wurde das Noniuspferd etabliert. Die sehr informative private Homepage „www.Pferde-Ungarns.de“ schreibt: „Zu seinen Nachkommen gehörten 15 Stammhengste, die über 100 Jahre in Mezőhegyes deckten.“ Diese Nachkommen wurden mit ungarischen, türkischen, spanischen, arabischen und Lipizzaner-Stuten gezogen. Einer der 15 war „Nonius IV“ aus der spanischen Stute „Gascon“. Auf diesen Hengst gehen alle heute lebenden Vertreter der Noniuspferde zurück. Um den Inzuchtschäden und -defekten vorzubeugen, floss ab 1860 weiteres englisches Vollblut in die Zucht ein. Damit konnten einige Exterieurfehler etwas gemildert und die Rasse insgesamt leichter gemacht werden. 1861 wurde die Rasse wohl - wie oft in Europa zu beobachten - in zwei Linien geführt: ein schweres und größeres Pferd für die Arbeit in der Landwirtschaft und ein leichteres Pferd für Kutsche und Reiten. Auch wurde die Zucht der Nonius neben Mezöhegyes in einem zweiten Gestüt, nämlich Hortobágy fortgeführt. In ersterem züchtete man zumeist die schwarzen, etwas größeren Nonius, in Hortobágy eher die kleineren, braunen Typen.

Laut www.wikipedia.de leben heute noch etwa 450 Stuten und 80 Hengste der Rasse Nonius in Ungarn. Die erste internationale Auszeichnung erhielt die Rasse Nonius in Form der Gold-Medaille der Pariser Weltausstellung 1900, mit dem Titel „Das ideale Pferd“. Im heutigen „ungarischen Sportpferd“ ist auch noch viel Nonius enthalten. Der Ruf nach Sportpferden ließ hier neue Zuchtziele entstehen, wie weltweit. Durch Kreuzungen wurde der Nonius also den modernen Ansprüchen angepasst. Leider – möchte ich anfügen. Denn auf diesem Weg wurden viele alte Rassen mit ihren ausgeprägten Charaktereigenschaften dem Mainstream geopfert. Ich frage mich da oft, wo da die Zuchtverbände eigentlich sind, wenn es um den Erhalt geht und nicht nur um den Profit.

Quellen: Internet, Bücher, speziell www.pferde-ungarns.de www.wikipedia.de

nonius.1481207590.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/12/08 15:33 von andreasweingarten

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