Wyoming - mein Pflegepferd

Wyoming - eine Stute mit Charakter. Ihre Besitzerin wohnte weit weg und war nur sehr selten im Stall. So durfte ich Wyoming 2005 zum Kutschenfahren „nutzen“. Im Gegenzug habe ich mich um sie gekümmert. Sie wurde gehätschelt und gepflegt und ich hatte das Glück von dieser sehr eigensinnigen Dame akzeptiert zu werden. Bis dato galt sie als eher männerfeindlich und war schroff und desinteressiert. bald schon taute sie auf und ich konnte in wenigen Wochen Ihr Vertrauen gewinnen und ihre Ausbildung zum Fahrpferd wieder aktivieren.

Sie wuchs mir sehr ans Herz und ich habe in ihr eine richtige Partnerin gefunden. Viele Stunden haben wir mit Bodenarbeit und der Kutsche verbracht.

Dann wurde Wyoming krank. Die Diagnose des Tierarztes war Strahlfäule. Ich habe daraufhin mit der Stallbetreiberin gesprochen und die Erlaubnis bekommen, die Box etwas anders einzustreuen und auch täglich alles penibel trocken zu legen. Die Besitzerin stimmte einer Behandlung des Hufs zu. Täglich versorgte ich Wyoming und war zuversichtlich, sie bald wieder gesund zu finden. Dann jedoch wurde mir verboten, das Pferd weiter zu behandeln. Ich bot der Besitzerin an, das Pferd zu kaufen, was aber ziemlich harsch abgelehnt wurde. Nach einem Kurzurlaub kam ich in den Stall (wir hatten da ja auch unser Pferd Chip stehen) um die lapidare Mitteilung zu hören, dass eine neue Diagnose ergeben habe, dass Wyoming Hufkrebs hätte und sie getötet worden sei… ich war sprachlos und konnte das lange nicht verdauen. Meine Wut war grenzenlos und die Besitzerin kann heute noch froh sein, dass ich sie nie wieder getroffen habe.

Ein Pflegepferd habe ich seither nicht mehr gehabt…