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Wer ist mein Pferd?
Die größte Herausforderung sehen viele Menschen bei der Auswahl der Ausbildungsmethode für ihr Pferd. Ich sehe hier schon den ersten schwerwiegenden Fehler in der Ausbildung, denn die Auswahl der Ausbildungsmethode wird in erster Linie nach unserem menschlichen Empfinden gewählt.

  • Habe ich positive Beispiele gesehen?
  • Kenne ich Mensch / Pferd Paare, bei denen sich die Ausbildung entsprechend auswirkt?
  • Gibt es Korrekturen, die eindeutig erfolgreich waren mit dieser oder jener Ausbildungsmethode?
  • Was sagen die Social Medias zu Diesem oder Jenem?
  • Was ist bei Freunden oder Bekannten gut angekommen?
  • Wer ist mit welcher Methode bei diesem Sport erfolgreich?
  • Und so weiter


All diese Punkte sind nicht unwichtig, muss ich doch auch als Mensch hinter der Methode stehen, um sie erfolgreich einzusetzen. Aber was sagt denn mein Pferd dazu?
Diese Frage wird sich reell im Vorfeld nicht beantworten lassen. Und während der Ausbildung ist es auch meist Interpretation, ob das Pferd gut findet, wie und was es lernen soll. Ich bin also selbst aufgefordert, für mein Pferd zu entscheiden. Mein Pferd würde bei freier Meinungsäußerung vermutlich – im Sinne der genetisch programmierten körperlichen Erhaltung - zum Grasen übergehen.
Um eine tragfähige Entscheidung zu treffen, muss ich mein Pferd also kennen. Und das ist so eine Sache.
Wie genau kennt man seinen vierbeinigen Partner? Wie genau sollte man ihn kennen? Ich denke: So genau wie möglich! Lieber etwas mehr Zeit ins Kennenlernen investieren als später viel Zeit und Geld in Versuche stecken, welche ein Kennenlernen immer schwieriger gestalten. Denn durch jeden Ausbildungsversuch wird das Wesen des Pferdes beeinflusst und wir entfernen uns ggf. als Mensch / Pferd Paar immer weiter von der Ausgangsbasis (im Positiven wie im Negativen).

Bei Parelli gibt es die Pferdebewertung in Form der Horsenality™ (http://www.parelli-instruktoren.com/de/horsenality-pferdepsychologie/). Ich finde das einen guten Ansatz. Man könnte das - in Anlehnung an unsere „Persönlichkeit“ - mit „Pferdönlichkeit“ ins deutsche übersetzen. Dabei wird das Pferd in seinen Eigenschaften beurteilt. Das ist eine hervorragende Grundlage für jede weitere Aktivität mit dem Pferd, die Wahl der Ausbildung, der Mittel, des Ausbildungsplans usw. Die Erkenntnisse über sein Pferd zu sammeln ist eine Aufgabe, die uns plötzlich eine ganz andere Rolle zuweist. Einfach nur gucken und erkennen. Das wird so manchen überfordern, der - getrieben von immer neuen Aktivitäten – nur das „Tun“ kennt und nicht das passive „Betrachten“. Wer sich darauf einlässt, hat schon mal eine Lektion kennengelernt, die er in Zukunft bei der Ausbildung seines Pferdes noch öfters benötigen wird. Geduld!

Man ordnet die Erkenntnisse ein und richtet daran den Ausbildungsplan aus. Vor allem aber nimmt man zur Kenntnis, dass das eigene Pferd einmalig ist, ganz individuell und ganz schön speziell. Und von dieser Einsicht ist es nicht weit zur Erkenntnis, dass es auch eine entsprechende Ausbildung benötigt. Ganz individuell und ganz speziell.

Wer ist mein Pferd?
Die Antwort darauf steht vor Beginn der Ausbildung…

wer_ist_mein_pferd.txt · Zuletzt geändert: 2023/11/29 16:48 von andreasweingarten

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